Art

Meine freie künstlerische Arbeit basiert primär auf experimenteller Fotografie im weitesten Sinne, flankiert von der Liebe zur elektronischen Musik. Von Comic/Zeichnung kommend, entdeckte ich allerdings erst während des Studiums die Lichtbildnerei. Anfangs akademischer Pflichtanteil, wird sie schnell zur Leidenschaft, zumal mir als recht ungeduldiger Zeitgenosse Spontanität und Unmittelbarkeit des Mediums sehr entsprechen.

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Ich beginne damals mit der heute omnipräsenten „street photography“, natürlich in Schwarzweiss, merke aber schnell, dass mich das möglichst präzise Herausschneiden und Konservieren von Momenten aus der Zeit nicht wirklich befriedigt. Immer auf der Suche nach dem individuell-originären, idealerweise nicht reproduzierbaren Aspekt, der ja jeder Malerei von Natur aus innewohnt, experimentiere ich mit bewusst schlechten Gläsern, baue mir Dioramen aus alten Lampen, Pappfiguren und wage schliesslich Panschereien im Entwicklungsprozess des uni-eigenen Farblabors … was mir fairerweise einige Wochen Hausverbot einbringt. 🙂

Nebenbei fotografiere ich viele Musiker und Bands, eins der wenigen realistischen Sujets, das mir wirklich Freude bereitet – begegnet man dort doch Menschen, die sich gern proaktiv darstellen und nicht im Nachhinein über jede Falte oder Hautunreinheit jammern.

Vorliebe bleibt aber das Abstrakte, Unkonkrete und der Schwenk zum digitalen Workflow kommt mir letztendlich sehr entgegen. So spannend eine Nacht im eigenen Labor auch ist, irgendwann pellt sich nach stundenlangem Bad in der Chemie auch die Haut von den Fingern. Über das weit weniger inspirierende Warten auf Teststreifen vor dem Farblabor schweige ich gern.

Mittlerweile arbeite ich hybrid, es gibt zwei Hauptstränge, denen ich mich widme und die in starkem Kontrast zueinander stehen:
Zum Einen nutze ich ein Set von sehr intuitiven Open Source Tools zur algebraischen und/oder phyikalischen Manipulation und Dekonstruktion von Bilddaten. Zum anderen – back to the roots – erfreue ich mich wieder an den spannenden Charakteren alter Objektive und der Verzicht auf Autofokus, optischer Perfektion und aufwändiger Post Producion erlaubt mir eine sehr ruhige, kontemplative Fotografie. Generell lehne ich auch Schubladenmentalitäten ab. Ich sehe mich als leidenschaftlichen Bildersucher – der Zweck heiligt am Ende die Mittel.

Zu meinen Arbeiten:

  1. Jedes Werk gibt es nur einmal „in Echt“. Ist es noch nicht final produziert und besteht Interesse an einer bestimmten Darreichungsform, vernichte ich die Datei nach der Realisation, alternativ archiviere ich sie für den Käufer, sollte der Wunsch bestehen.
  2. Jede Arbeit kommt exklusiv mit einer eigenen kleinen Musik oder einem Sounddesign. Wenn ich gestalte, entwickelt sich die adäquate Akustik meist parallel in meinem Hinterkopf. Ich kann da gar nichts zu.

Diese Selbstbeschränkung fühlt sich gut und richtig für mich an, da ich immer schon einen grossen kreativen Output hatte. Was weg ist , ist weg und schafft (mentalen) Raum für Neues. Ich mag die Idee, Dinge gehen zu lassen. Das Zuviel ist mir generell ein Gräuel.

MINIMAL ALGORITHM

Im Grunde meines Herzens bin ich Minimalist. Getreu dem Motto „Etwas ist erst dann wirklich gut, wenn man nichts mehr weglassen kann.“ suche ich nach der Ruhe in meinen Werken. Auch im Privaten bevorzuge ich meist die Stille. Im Grafikdesign mit entsprechenden Kommunikationsaufgaben lässt sich diese Prämisse leider eher selten realisieren – umso wichtiger ist mir der Aspekt in der Kunst.

COMPLEX ALGORITHM

ich bin ein grosser Freund des UNDERDOGism. Ich mag Dinge und Methoden, die nicht jeder nutzt. Ob es eine Uhr ist, die niemand kennt und die deswegen Neugier weckt – oder halt ein Objektiv, dem man optisch nichts zutraut, eine Software, die kostenlos, unfertig und sperrig ist. Oft entstehen hier spannendere Dinge jenseits des erprobten Mainstreams. Geduld und Musse vorausgesetzt …

BOKEH

Back to the roots. So gut wie keine Post-Production, kein stundenlanges Hocken vor dem Rechner. Dafür wieder alte (und neue alte) Gläser und die meditative Suche nach „Welten“ im Bokeh, in der Unschärfe. Gern unperfekt, unkonkret und im Banalen Umfeld verortet.

BOKEH BLACKnWHITE

Das Spiel mit der Unschärfe erhält durch den Verzicht auf Farbe eine zusätzliche abstrakte Komponente. Es entstehen unwirkliche, teils dramatisch düstere Szenerien. Einfache Situationen werden zu mystischen Schattenwelten. Auch hier gilt – reine Physik, keine nennenswerte Nachbearbeitung.

WANDERLUST

Viel in der Welt rumgekommen. Vieles gesehen. Vieles mitgenommen.

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@krizb

Kontakt

Ich bin für die meisten Schandtaten zu haben. Kollaborationen, Ausstellungen, Experimente aller Art. Einfach kontaktieren – ick freu mir.

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